Freitag, 18. März 2011

In Norden Nicaraguas auf 1.400m Hoehe

Letztes Wochenende ging es zum ersten Mal in den Norden Nicaraguas in die gruenen Berge. Zusammen mit 2 Freundinnen machte ich mich letzten Samstag auf den Weg nach Estelí - allein die Hinfahrt dauert mit dem Bus ueber 4 Stunden. Kurz nach unserer Ankunft in Estelí machten wir uns auch schon wieder weiter auf den Weg - ins Naturreservat Miraflor, ca. 30 km von Estelí entfernt. In Miraflor gibt es auf einer Flaeche von 254km2 drei verschiedene Klimazonen - wir sind natuerlich in die hoechstgelegene, kuehlste und feuchteste Region gefahren ;) Hier wurden wir an der Bushaltestelle nach 2 Stunden Fahrt auf einer unbefestigten Strasse in einem uralten, ehemaligen amerikanischen Schulbus von Luis auf seinem Pferd abgeholt. Luis und Martha sind einer der vielen Mitglieder verschiedener Kooperativen in Miraflor. Hier leben Bauern, die unter strengen oekologischen Richtlinien, Kaffee, Kohl, Mais und andere Produkte produzieren. UCA Miraflor kauft ihnen diese Produkte ab und vermarktet sie. Ausserdem ist UCA Miraflor seit 6 Jahren für den Aufbau des Oeko-Tourismus in der Reserva Miraflor verantwortlich. Es wurden Kooperativen gebildet, Familien wurden informiert, alle Vorbereitungen wurden getroffen. Seit 2006/2007 ist es moeglich, in den teilnehmenden Familien zu uebernachten oder privatere Cabañas zu mieten. Die Familien bieten Verpflegung und verschiedene Touren durch Miraflor an und erhalten dadurch eine zusaetzliche Einnahmequelle. Eine Uebernachtung und 3 Mahlzeiten in einer dieser Familien kostet 15 Dollar, ca. 12-13 Dollar hiervon gehen direkt an die Familien, der Rest an UCA Miraflor zwecks Administration, Marketing etc. 
Es war ein unvergessliches Erlebnis, sich in Miraflor aufzuhalten. Wir haben die Wanderung sehr genossen, wurden von unserer "Gastfamilie" sehr gut versorgt und haben uns rundum wohlgefuehlt. Zu unserem Erstaunen gab es auch fliessendes Wasser. Fuer mich als Vegetarierin war es besonderes positiv, dass wir ausschliesslich vegetarisches Essen - ebenso wie alle Familienmitglieder - erhielten, da Luis und Martha der Meinung sind, dass Fleisch dem menschlichen Koerper nicht gut bekommt.

Zurueck in Estelí war der Besuch der "Galerie der Helden und Maertyrer" von Estelí das beeindruckendste Erlebnis. Dieses Museum wird von einem Zusammenschluss von Muettern aus Estelí betrieben, die ihre Kinder waehrend der Revolution verloren haben. Es war erschreckend und traurig die ausgestellten Fotos zu sehen und die Zeitungsberichte dieses Zeit zu lesen.. Am schlimmsten ist jedoch, dass dieses Museum keinerlei Unterstuetzung seitens des Landes oder der Stadt erhaelt.. Und das in einem Land, in dem die Revolution auch ueber 30 Jahre spaeter noch ein Thema ist und vor allem von der Politik sehr stark in den Wahlkampf eingebunden wird..














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