Freitag, 24. Dezember 2010

Besuch aus Deutschland, Urlaub und Weihnachtsvorbereitungen

Kaum zu glauben, dass heute Heiligabend ist - bei den Temperaturen draussen und dem Ventilator, der neben mir steht ;) Ich hatte bereits ein Vorweihnachtsgeschenk - am 6. Dezember kamen Annika und Patrick aus dem verschneiten und kalten Deutschland angereist, um mit mir 2 Wochen in Nicaragua zu verbringen :) Wir hatten eine tolle, wunderschoene, lustige und erlebnisreiche Zeit zusammen: Wir waren an der Pazifikkueste, haben Sonnenuntergaenge beobachtet, Affen gesehen, das Meer genossen, sind auf der Isla de Ometepe zu einem Wasserfall gewandert bzw. teilweise geklettert, haben uns danach wieder erholt ;) haben geschlemmt, den nicaraguanischen Rum getrunken und vor allem die Zeit zusammen genossen! Fuer mich war es auch der erste Urlaub, seit ich in Nicaragua bin :D Immerhin bin ich bereits 4 Monate in diesem Land.. Wie die Zeit verfliegt..
Weihnachten und auch die Vorweihnachtszeit ist dieses Jahr natuerlich komplett anders: Blinkende Plastik-Weihnachtsbaeume vor strahlen blauem Himmel und Palmen, kein Gluehwein, kein Weihnachtsmarkt, teilweise recht kitschige Dekorationen, kaum Weihnachtsvorbereitungen.. und natuerlich auch kein Schnee - aber das fehlt mir bei den aktuellen Wetternachrichten aus Deutschland auf keinen Fall! 
Das erste Weihnachtsgefuehl kam aber gestern auf, als wir in einer kleinen deutsch-nicaraguanischen Gruppe Butterplaetzchen, Vanillekipferl und Nussplaetzchen gebacken haben :) Vor allem die Butterplaetzchen haben ihren eigenen nicaraguanischen Geschmack (gesalzene Margarine!), aber insgesamt ist es besser gelungen als erwartet! Und bisher haben sie jedem geschmeckt ;) Hier in Nicaragua muss man eben improvisieren, da es einige der Zutaten nicht gibt, so z.B. den Vanillezucker fuer die Vanillekipferl.. Netterweise hat aber mein Besuch mir neben vielen Dingen aus dem dm und einem Paket von meiner Mama auch die "bestellten" gemahlenen Nuesse mitgebracht :)
Mit der passenden Musik kam waehrend den Stunden gestern, als wir Massen von Plaetzchen produziert haben, auch die entsprechende Stimmung auf! Heute Abend feiern wir Weihnachten mit der Familie unserer nicarguanischen Mitbewohnerin - im Garten :) Das wird auch etwas Neues.. Bilder folgen demnaechst ;)













Dienstag, 23. November 2010

Neues Zuhause und Mirador Catarina

Diesen neuen Eintrag beginne ich am besten mit der groessten Neuigkeit der vergangenen Wochen: Wir sind umgezogen und wohnen nun in dem rechten Haus auf dem ersten Bild (apricotfarben + Rundboegen). Der Umzug kam fuer deutsche Verhaeltnisse doch etwas ueberraschend: Vanesa, unsere nicaraguanische Vermieterin und gleichzeitig Mitbewohnerin, erzaehlte Jakob und mir Ende Oktober, dass der Eigentuemer das Haus seiner Schwester zum Wohnen ueberlassen moechte und wir daher ausziehen muessten. Anderthalb Wochen spaeter wohnten wir bereits im neuen Haus ;) Vanesa hatte ein anderes Haus zur Miete gefunden und uns angeboten, "mitzuziehen", was wir auch gemacht haben, da dies der einfachste Weg war und wir uns mittlerweile aneinander gewohnt hatten :) Nachdem Jakob und ich einen Kompromiss bezueglich der Zimmeraufteilung gefunden hatten, stand unserem weiterhin harmonischen Zusammenleben nicht mehr im Wege ;)
Nach der ersten Eingewoehnung muss ich auch zugeben, dass wir unsere Wohnsituation insgesamt verbessetr haben: die Strasse ist gepflastert, das Bad groesser, die Kueche ein fast komplett offener Raum und wir haben eine richtige Klingel an der Haustuer :D Wie auch im Haus zuvor, haben wir nun schoen des Oefteren schoene Abende im Garten verbracht. 
Die Quelle der Lautstaerke hat sich zwar nun veraendert, aber es ist nach wie vor extrem laut: Es laufen zwar nun keine Tiere mehr ueber mein Zimmerdach und ich hoere auch keine Limonen mehr aufs Wellblechdach fallen, aber dafuer sind die Nachbarn einfach unglaublich: Morgens um 5 geht es mit lautstarken Fernseh- und Radioprogrammen los, zwischendursch schreien sich alle extrem an und abends kehrt dann manchmal Ruhe ein.. Aber dann legt der "Wachvogel" los, der neben halbstuendlichen und stuendlichen, nicht zu beschreibenden Lauten besonders meinen Mitbewohner wahnsinnig macht. Aber neben dem "puentklichen" Geraeuschen macht sich dieser Papagei auch ebenso bemerkbar, wenn er eine Gefahr oder etwas Unbekanntes entdeckt.. Ihr merkt schon, es ist fast nie leise in unserer Nachbarschaft..
Ja, es hat alles seine Vor- und Nachteile und das Leben ist eben kein Wunchkonzert.. ;) Wenn ich es oefters schaffen werde, die Nachbarn auszublenden, bin ich danach in der Lage, ueberall zu schlafen!

Den Umzug nutzten Vanesa auch direkt zum Anlass, ins Dorf Catarina zu fahren. Hier gibt es Blumenlaeden und Keramik jeglicher Art. Der Grund fuer den Ausflug war eigentlich der Kauf einer neuen Stehlampe fuers Wohnzimmer.. Da aber ich das erste Mal in Catarina war und das Besondere eigentlich der Mirador, eine Aussichtsplattform ist, haben wir die Plaene etwas geaendert ;) Die Aussicht ist einfach unglaublich: Man schaut ueber die Laguna de Apoyo ueber Granada bis hin zum Nicaragua-See! Nach einem Spaziergang und Mittagessen vertagten wir den Einkauf auf Weiteres, um einen Grund zu haben, wiederzukommen :D 

Kaum zu glauben, aber in 2 Wochen bekomme ich Besuch aus Deutschland: Annika, Patrick und Nina machen sich auf den Weg nach Nicaragua :) Dies werde ich auch nutzen, um mit ihnen etwas rumzureisen! Da Nina mich auch mit Zutaten fuer Weihnachtsgebaeck versorgen wird, steht dem geplanten Plaetzechen-Backen dann (fast) nichts mehr im Weg: es fehlt nur noch der Ofen :D

Nach 3 Monaten vermisse ich nun die ersten Lebensmittel :D Zum Beispiel Mamas selbstgebackene Broetchen, Kaese, Marmelade, die mehr Frucht als Zucker enthaelt, richtige Schokolade, Gummibaerchen.. Gleichzeitig wird mir auch jetzt schon bewusst, dass ich einiges aus Nicaragua vermissen werde, wenn ich zurueck nach Deutschland komme.. 










Freitag, 5. November 2010

Nicaragua in Bildern Teil 2: El mercado / Der Markt

In Nicaragua bekommt man auf einem Markt alles - von der Ananas ueber Fleisch und Kleidung bis hin zur Zahnbuerste kann man alles kaufen. Es ist laut, teilweise eng, man wird von neuen Eindruecken und Geruechen unterschiedlichster Art ueberschwemmt.. und findet im Gewirr manchmal den Weg hinaus nicht mehr :) 
Als Auslaender bzw. Tourist wird einem entgegen- und nachgeschrien, was den Einkauf manchmal auch erschwert bzw. verlaengert. Aber die Vielfalt insgesamt  macht die Maerkte einzigartig! Seht selbst..








Mittwoch, 27. Oktober 2010

Nicaragua in Bildern Teil 1: Ballet Folklórico Nicaragüense

Am vorletztem Sonntag erhielt ich die Gelegenheit, mir eine Auffuehrung des Ballet Folklórico Nicaragüense im Nationaltheater Ruben Dario in der Hauptstadt Managua anzusehen. Nina, eine sehr nette, talentierte und intelligente Nicaraguanerin, tanzte in dieser Auffuehrung mit und lud mich ein, mir diese Vorstellung mit ihrer Familie anzusehen. Es war unglaublich, mitreissend, farbenfroh stimmungsvoll, witzig und noch vieles mehr.. Ich koennte nach weitere passenden Vokabeln suchen, aber die Bilder sagen sicher mehr darueber aus als ich schreiben koennte! Leider liess es die Internetverbindung bisher nicht zu, die Videos hochzuladen..




 

Montag, 11. Oktober 2010

Entspannung am Strand und mein "verlorener" Rucksack..

Nach einigen gescheiterten Versuchen ist dieser Eintrag nun endlich online.. Am besten beginne ich mit dem Ende meines letzten Posts: der geplante 3-Tages-Trip ans Meer :) Wie ihr auf den Bildern seht, ist die Pazifikkueste wunderschoen! Wir hatten das Glueck, 2 Tage am Strand "Maderas" verbringen zu koennen - fast unberuehrt und einfach traumhaft! Wir, das sind Fabienne, eine Schweizerin, die momentan fast ganz Mittelamerika bereist und Lotti, eine deutsche Freiwillige, die fast zeitgleich mit mir eintraf und ebenfalls ein Jahr hier verbringen wird :D
Leider wurden die Tage am Strand teurer als gedacht, da mir bereits auf der Hinfahrt im zweiten Bus (fuer Nicaragua-Kenner: von Rivas nach San Juan del Sur) geklaut wurde.. Oder wie es die nicaraguanische Polizeit bezeichnet: der Rucksack ist "verloren", da er mir ja nicht mit Gewalt abgenommen wurde.. Diese Erfahrung mit dr Polizei moechte ich nicht wiederholen. Es war von Anfang an klar, dass die Diebstahlanzeige eine reine Formalitaet ist, allerdings war mir an diesem Tag direkt nach dem Diebstahl nicht danach zumute zu diskutieren, ob der Rucksack gestohlen wurde oder abhanden gekommen ist.. Zudem war es dem Polizeichef besonders wichtig, uns darueber aufzuklaeren, dass er nicht moechte, dass wir uns gegenueber unserer Familie und unseren Freunden falsch ueber diesem "Vorgang" aeussern.. Nicht, dass diese denken, Nicaragua waere zu gefaehrlich fuer Touristen.. Auf unsere zu dem Zeitpunkt schon genervte Antwort, dass uns bewusst ist, dass auch in Europa Diebstaehle vorkommen, wollte er nicht so richtig eingehen.. 
Aber wieder zum Anfang: Wahrscheinlich wurde der Rucksack sogar kurz vor der Abfahrt bereits geklaut, da alle Gepaeckstuecke in einer Ecke gelagert wurden und wir kurz vor der Abfahrt wegen des ueberfuellten Busses keine freie Sicht mehr hatten. Tatsache ist jedoch, dass nach nicaraguanischem Gesetz das Busunternehmen hierfuer verantwortlich ist und mir zumindest einen Teil des verlorenenen Wertes (fast 400 EUR!) ersetzen muesste. Die Realitaet ist jedoch, dass das Buero des Busunternehmens den Vorgang zwar kompetent aufgenommen hat, sich bisher jedoch kaum zum weiteren Vorgehen geaussert hat..Ich werde erst einmal oefters nachhaken und hoffen, dass sich etwas tut. Das Buero befindet sich aber natuerlich in Rivas und nicht in Granada..
Nach dem ersten Schock und dem Besuch des Polizeireviers mit dem Erkenntnis, dass die Polizei in diesem Fall nicht helfen kann, haben wir erst einmal am Strand einen leckeren Saft getrunken. Ach ja, einer der Polizeibeamten nutzte die Zeit, bis der "Verlust" aufgenommen war, um sich Fabienne vorzustellen und sie zu fragen, wie es ihr geht.. ;) Nachdem die anderen much ueberredet hatten, doch noch zu bleiben, sind wir zum schoenen Strand Maderas gefahren. Nachdem ich eine neue Zahnbuerste kaufen und mir Badesachen und Kleidung leihen konnte, haben wir die Zeit sehr genossen :) So konnte ich zumindest noch zwei Tage entspannen und zwei Naechte in einem Hostel direkt am Strand verbringen!
Trotzdem habe ich leider viele, sowohl materiell als auch persoenlich wertvolle Sachen verloren.. Aber es war eine weitere Erfahrung (und hoffentlich einmalige) im Leben
Letzte Woche kam am Mittwoch auch ein neuer Freiwilliger in der Casa an. Jakob wird Trompetenunterricht geben und wurde von mir und Kevin, dem Leiter der Musikschule, begruesst. Am ersten Morgen gab es auch direkt ein nicaraguanisches Fruehstueck und den ersten Markt- und Supermarktbesuch ;) Am Freitag war er direkt beim zweiten deutsch-nicaraguanischen Abendessen eingeladen und har mir bei der Zubereitung des Kartoffelsalates (dieser ist von nun an fester Bestandteil!) und Reibekuchen sehr erfolgreich assistiert ;) 
Heut Abend geht es mal nach 2 Wochen Pause endlich wieder in einen Tanzkurs und danach zum Aerobic. Neben den alltaeglichen Dingen muss ich diese Woche auch zur Deutschen Botschaft in die Hauptstadt, da ich immer noch den Status einer Touristin habe..
Noch etwas zum Wetter: Hier ist es im Moment superheiss, obwohl Oktober immer noch zur Regenzeit zaehlt.. Nachdem es 1 bis 2 Wochen lang ziemlich stark geregnet hatte und es auch zu Stuermen und leider auch Todesfaellen in anderen Teilen des Landes kam, regnet es nun seit ueber 1 Woche  überhaupt nicht mehr.. Dies ist fuer diesen Monat wirklich unueblich, so dass nun alle auf einen Regenschauer warten.
Abschliessend noch etwas zum Essen: am Anfang konnte ich mir nicht vorstellen, was ich mir hier zubereiten werde - mittlerweile koche ich hier regelmaessig ;) Auch ueber das Obst- und Gemuese-Angebot kann man sich nicht beschweren und ich freue mich jetzt schon auf die Mango-Zeit :D Neben den ganzen leckeren Eistees, die man sich leicht selbst zubereiten kann, steht der Limonada auf Grund unseres Limonenbaumes im Garten nichts im Weg :)