Mittwoch, 23. Februar 2011

Nicaragua in Zahlen Teil 1: Existenzminimum

Anfang 2011 lies Daniel Ortega, der Praesident Nicaraguas, verkuenden, dass seit seiner Amtszeit das Durchschnittsgehalt der Arbeiter vervierfacht wurde. Die offiziellen Zahlen widersprechen jedoch dieser positiven Nachricht.

Das monatliche Durchschnittgehalt in Nicaragua betraegt 6.304,6 Córdobas (=208,046 Euro). Im zweitaermsten Land Lateinamerikas reicht dieses Gehalt nicht aus, um den Warenkorb begleichen zu koennen. Der offizielle Wert des Warenkorbes betraegt 9.505,19 Córdobas (=313,663): Das monatliche Durchschnittsgehalt kann somit nur 66% dieses Warenkorbes abdecken.
Hinzu kommt, dass dieses ohnehin nicht ausreichende Durchschnittsgehalt eine in Nicaragua ueberlicherweise aus 2 Erwachsenen und 3 Kindern bestehende Familie ernaehren muss..

Besonders erschreckend ist die Situation Anfang des Jahres: Der Schulbeginn bringt den Familien viele weitere Kosten mit sich. Die Schuluniform ist Pflicht fuer den Schulbesuch. Zusaetzlich benoetigen die Schueler Unterlagen wie Bloecke, Stifte etc. Durchschnittlich fallen pro Kind 800 Córdobas an Kosten Anfang des Schulbeginnes an. Pro Familie mit durchschnittlich 3 Kindern bedeutet dies, dass im Januar 2.400 Córdobas an zusaetzlichen Kosten entstehen. Diese Summe entspricht rund 38% des durchscnittlichen Monatsgehaltes. Daraus folgt, dass es einer Familie mit einem gewoehnlichen Einkommen, das bereits nur 66,6% des Warenkorbes deckt, unmoeglich ist, alle Kinder auf einmal mit der noetigen Kleidung und den Schulunterlagen zu versorgen. Oft kaufen die Elternteile die Schuluniform nach und nach innerhalb der Wochen bzw. Monate vor dem neuen Schuljahr.

Generell ist ein Schulbesuch für ihre Kinder fuer viele nicaraguanische Familien nicht finanzierbar, da 75% der Bevölkerung in Armut leben, das heisst täglich nur einen US-Dollar zur Verfügung haben.
Viele Kinder sind gezwungen arbeiten zu gehen, um so zum Überleben ihrer Familien beizutragen oder die indirekten Schulgebühren bezahlen zu können. 

Quelle: www.laprensa.com.ni

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